Mohn
Alles reift. Des Feldes Früchte
runden sich auf Halm und Stiel.
Wolken werden wie Gewichte
messingfarben, schwer und schwül.
Doch es leiten ferne Winde
das Geschick in Bett und Bahn:
Abendruhe, Duft der Linde.
Grillen fangen zaghaft an.
Und der Mohn betont das gute
allumfassende Gebot,
wenn im warmen Sonnenblute
Erde, nun dein Antlitz loht.
Tiefe Glut in dem Gedränge
hoher Ährenüberstand,
denn wie Sonnenuntergänge
brennt der Mohn am Wegesrand.